Kopfschmerzen beim Sex gibt’s wirklich! Und nein, wir meinen hier nicht die klassische Ausrede „Schatz, ich hab’ Kopfschmerzen“, sondern plötzliche, echte Schmerzen im Kopf während oder kurz vor dem Orgasmus. Medizinisch werden sie unter anderem „orgasmische Kopfschmerzen“ oder „benigne Koituskopfschmerzen“ genannt. Klingt kompliziert, ist aber gar nicht so selten.
Was passiert da eigentlich?
Sex-Kopfschmerzen können beim Geschlechtsverkehr, bei der Selbstbefriedigung oder auch bei Oral- und Analverkehr auftreten. Meistens sind Männer betroffen, aber auch Frauen können sie erleben. Typisch ist: Der Kopfschmerz baut sich während der Erregung auf und erreicht seinen Höhepunkt beim Orgasmus, teilweise so heftig, dass der Spaß im Bett schnell vorbei ist. Zum Glück verschwinden die Schmerzen oft nach ein paar Minuten, manchmal halten sie aber auch Stunden oder sogar Tage an. Besonders Männer, die ohnehin zu Migräne neigen, sind häufiger betroffen.
Die genaue Ursache ist noch nicht abschließend geklärt. Vermutet wird, dass sich während der sexuellen Erregung bestimmte Blutgefäße im Kopf verkrampfen (Fachwort: Vasospasmus).
Ist das gefährlich?
In den meisten Fällen sind Sex-Kopfschmerzen zwar unangenehm, aber harmlos. Trotzdem gilt: Wenn es dir passiert, solltest du sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen. Denn ganz selten können auch ernsthafte Ursachen wie Blutungen im Kopf dahinterstecken. Zur Abklärung können Untersuchungen wie MRT, CT oder eine Angiographie notwendig sein.
Die gute Nachricht: Oft verschwinden Sex-Kopfschmerzen von selbst. Und falls nicht, gibt es Medikamente, die helfen können.
Kann man vorbeugen?
Ja, teilweise. Ärzte verschreiben manchmal Betablocker oder bestimmte Schmerz- bzw. Migränemedikamente, die vor dem Sex eingenommen werden.
Auch einfache Tricks können helfen:
- Hör auf, sobald der Schmerz einsetzt (auch wenn’s schwerfällt).
- Nimm beim Sex eine entspanntere, eher passive Rolle ein.
- Massiere Kopf- und Nackenmuskeln vor dem Sex, um Spannungen zu lösen.
Fazit: Sex-Kopfschmerzen sind zwar nervig, aber meist harmlos. Wichtig ist, sie ernst zu nehmen und beim ersten Auftreten ärztlich abklären zu lassen. Und keine Sorge: Mit der richtigen Behandlung und etwas Geduld kehrt der Spaß ins Schlafzimmer in der Regel schnell zurück.
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